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Kreuz-Debatte: Österreichischer Nuntius kritisiert deutsche Bischöfe

Er sei "traurig und beschämt", dass ausgerechnet Bischöfe und Priester kritisieren, dass in Bayern Kreuze aufgehängt werden sollen, meint der österreichische Nuntius, Peter Stephan Zurbriggen, in Stift Heiligenkreuz.
Kreuz an der Wand
Foto: Harald Oppitz (KNA) | Sein Motto laute: „Das heilige Kreuz, mein Licht“, meinte der österreichische Nuntius, Peter Stephan Zurbriggen.

Der österreichische Nuntius, Peter Stephan Zurbriggen hat scharfe Kritik daran geübt, dass in Deutschland einige Bischöfe den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder attackierten, weil dieser Kreuze in allen Behörden des Freistaates aufhängen lassen will. Sein bischöfliches Motto laute: „Das heilige Kreuz, mein Licht“, äußerte sich Zurbriggen am gestrigen „Tag des Dankes“ an der Phil.-Theol. Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz. Als Vertreter des Heiligen Vaters sei er „traurig und beschämt“, dass ausgerechnet Bischöfe und Priester kritisieren, wenn in einem Nachbarland Kreuze aufgehängt werden sollen. „Das ist eine Schande. Das darf man nicht annehmen“, so der österreichische Nuntius. Die „religiöse Correctness“ gehe ihm „langsam auf den Nerv“. Auch der Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Kardinal Reinhard Marx, hatte Söders Kreuzerlass mit kritischen Worten kommentiert.

Sehen Sie hier den Auftritt des österreichischen Nuntius:
https://www.youtube.com/watch?time_continue=4&v=nHMhI75JzkU

Zurbriggen kritisierte Kardinal Marx bei seinem Auftritt in Heiligenkreuz allerdings noch in einer anderen Sache: „Wenn Bischöfe ins Heilige Land pilgern und sich schämen, das Kreuz zu tragen, aus irgendwelchen Gründen, dann beschämt mich das auch.“ Da denke er lieber an seinen Studienfreund, Kardinal Jean-Louis Tauran, der bei einen Besuch beim saudischen König „ein Kreuz trug, das zweimal so groß war wie meines“.

DT/mlu

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Benedikt XVI. Bischof Geistliche und Priester Kardinäle Markus Söder Reinhard Marx

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